Hamster sind omnivor, das heißt sie ernähren sich sowohl pflanzlich (Getreide und Kräuter) als auch von tierischen Bestandteilen. Zwerghamster wie der Dsungarische Zwerghamster sind noch etwas mehr auf die Zufuhr von tierischem Eiweiß im Hamsterfutter angewiesen als Goldhamster. In der Natur fangen Hamster Insekten wie beispielsweise Grashüpfer und Insektenlarven, die sie beim Wühlen in der Erde aufspüren. Die richtige Ernährung eines Hamsters trägt wesentlich zu seiner Gesundheit bei und stellt keine unüberwindbaren Anforderungen an den Pfleger. Wie sieht eine ausgewogene Hamsterernährung in menschlicher Obhut aus? Legen wir direkt los...
Nachfolgend soll der Speiseplan eines Hamsters aufgeführt werden, der sich in der Heimtierhaltung realisieren lässt. Dabei soll weniger die Ernährung in freier Wildbahn originalgetreu wiedergegeben werden, sondern die inhaltliche Zusammensetzung des Futters. Die Kost lässt sich in vier Bereiche aufteilen: Getreide, Gemüse, Heu und tierisches Eiweiß.
Der Speiseplan des Hamsters besteht aus Gräsern und Kräutern (die auch getrocknet sein können), Getreide (wie zum Beispiel Hirse, Hafer, Gerste, Reis) und Insekten oder Insektenlarven. Die Insekten stellen eine wichtige Quelle für tierisches Eiweiß dar. Insektenlarven (wie zum Beispiel Mehlwürmer) sind immer fetthaltiger als die daraus entstehenden Insekten (hier der Mehlkäfer), und sollten nicht zu häufig verfüttert werden. Das tierische Eiweiß wird dringend für einen gesunden Stoffwechsel im Hamster benötigt. Eine besondere Herausforderung stellt die Ernährung einiger Zwerghamster dar. Einige dieser Tiere neigen inzwischen zu Diabetes. Hier sollte unbedingt ein Futter angeboten werden das den speziellen Anforderungen dieser Zwerghamster entspricht. Beispielsweise das ZooDi Hybridenfutter.
Süßigkeiten wie Schokolade schaden dem Hamster sehr und können darüber hinaus seine Backentaschen verkleben. Die Backentaschen dienen als Vorratsraum für Futter während der Futtersuche und sind recht empfindlich. Auf zuckerhaltige "Nagerspeisen" wie "Drops" oder Knabberstangen sollten sie ebenfalls verzichten. Sie können Durchfall verursachen. Hamster leben in regenarmen Gebieten und sind darauf spezialisiert dem Futter möglichst viel Wasser zu entziehen, daher ist der Kot immer sehr fest. Ein weicher Kot lässt auf gesundheitliche Probleme schließen. Bitte suchen Sie im Zweifelsfalle immer einen spezialisierten Tierarzt auf.
Getreide sollte zu etwa 30-40% verfüttert werden. Es enthält das für Hamster wichtige Vitamin E, und unterstützt die Nagetätigkeit. Geeignete Getreidesorten sind beispielsweise, Hirse, Hafer, Gerste, Roggen, Flachs, Hanf, Reis usw. Eine nahrhafte Ergänzung stellen Sprossen dar. Dazu lässt man die Samen ankeimen und verfüttert sie erst danach. Dadurch vollziehen sich im Getreidekorn wichtige Prozesse die das Getreide noch wertvoller für den Hamster machen.
Sollte es nicht möglich sein frische Gräser zu verfüttern, so können Sie Ihrem Hamster auch Heu und frisches Gemüse wie geschälte Karotten oder Gurke geben. Kräuter und Heu dienen vor allem als Lieferant von Faser- und Ballaststoffen, sowie Mineralien und Vitaminen. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Hamsterernährung. In ihrer Heimat, den Steppengebieten unserer Erde, sind diese Futterquellen die Hauptnahrungsquelle.
Das frische Gemüse ersetzt die Vitamine, die normalerweise in frischen Gräsen anzutreffen sind. Im Heu sind die meisten Vitamine breiets durch Luftkontakt zerfallen. Ideal sind Salatgurke und Karotte. Blattsalate enthalten (wenn sie nicht gerade aus dem eigenen ökologischen Anbau stammen) Pestizide, die man durch Waschen nicht lösen kann. Selbst kleinste Mengen können dem Hamster schaden. Daher sollte man im Zweifel darauf lieber verzichten.
Tierische Nahrungsbestandteile versorgen den Hamster mir lebenswichtigen Aminosäuren die in ihrer natürlichen Form in Insekten und Larven enthalten sind. Wem es nicht liegt, 1-2 mal pro Woche Mehlwürmer zu verfüttern, der kann aber auch auf Quark oder Naturjoghurt ausweichen. Hühnereiweiß ist auch geeignet, empfelenswert sind Eier aus Biobetrieben. Reis enthält zwar auch etwa 20% Eiweiß, jedoch liegt dieses in einer anderen Form vor als das tierische Eiweiß. Es hat eine andere Wertigkeit. Als eine weitere beliebte Quelle tierischen Eiweißes kann man dem Hamster auch getrocknete Bachflohkrebse (Gammarus) anbieten. Dies sind im Handel auch unter "Schildkrötenfutter" erhältlich.
Alle Hamster besitzen ständig nachwachsende Schneidezähne. Durch Nagen an geeigneten Materialien halten Die Tiere Ihre Nagezähne stets scharf und in der richtigen Länge. Nagerfreundliches Knabbermaterial ist daher sehr wichtig um Komplikationen vorzubeugen.
Geeignet sind beispielsweise Apfelbaumzweige, Birkenholz, Weidenrinde, Nagesteine aus natürlichen Materialien wie z.B. Lehm, usw. Es sollte stets natürliches, zuckerfreies Knabbermaterial angeboten werden! Ungeeignet sind alle Nadelhölzer aufgrund der darin enthaltenen Harze und ätherischen Öle.
Tipp: Vermeiden Sie das Hamsterfutter in einer Schale anzubieten. Verstreuen Sie es einfach im Käfig. Der Hamster sammelt es gerne ein und hat so eine interessante Beschäftigung.
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